Griechische Inseln

Urlaub im Bezirk Chania auf Kreta 

Griechenlands größte und zugleich südlichste, weit vom Festland entfernt im Mittelmeer liegende Insel Kreta ist in vier Bezirke gegliedert. Chania erstreckt sich von der Westküste der Insel bis an die etwa 20 Kilometer breite Region südlich der Almyros Bucht. Wer in diesem Gebiet Kretas seinen Urlaub verbringen möchte, den erwartet eine Landschaft, die vom mächtigen Gebirgsmassiv der Weißen Berge, herrlichen Stränden im West- und Nordbereich seiner Küsten, zwei weitestgehend unerschlossenen Halbinseln und fruchtbaren landwirtschaftlich genutzten Flächen gebildet wird.

Chania, Kretas grünster Bezirk

Ein durch häufige Regenfälle entstehender Wasserreichtum hat dazu geführt, dass sich der Westen Kretas als besonders grüner Landschaftsteil darstellt, dem jedoch bedingt durch die in der Vergangenheit auf Kreta unterschiedlich verlaufende Besiedlung, bedeutende archäologische Sehenswürdigkeiten weitestgehend fehlen.

Klima, Wetter und Vegetation

Der erwähnte Wasserreichtum entsteht vor allem unter dem Einfluss oft starker Westwinde, die besonders in den Wintermonaten von November bis März vom Meer her die Regenwolken über das Festland treiben, wobei die damit verbundenen Niederschläge in den Höhenlagen der Weißen Berge, die immerhin fast die 2.500 Meter-Grenze erreichen, oft auch als Schnee fallen. Dieser kann sich trotz warmer Frühjahrestemperaturen bis in den Mai hinein halten. Gleichzeitig entsteht in den tieferen Lagen von Chania eine üppige Vegetation, die bis in die von Mai bis September andauernde sehr heiße und trockene Periode hinein Bestand hat.

Das mediterrane Klima auf Kreta bietet von Mai bis Ende September täglich durchschnittlich mehr als zehn Sonnenstunden, wodurch sich das Wasser des Mittelmeeres vor den Stränden auf 20 bis 25°C erwärmt.
Da die Lufttemperaturen im Juli und August oft über 30°C ansteigen und auch nachts kaum abkühlen, sind die Monate Mai, Juni und September als die günstigste Reisezeit für einen Urlaub am Strand und im Küstenbereich der Insel zu empfehlen.

Die auf der südgriechischen Insel herrschenden klimatischen Bedingungen lassen speziell im Frühjahr große, mit dem nickenden Sauerklee bewachsenen Flächen als einen einzigen Blütenteppich erscheinen. Dagegen schaffen die an Felsvorsprüngen und Mauern im Küstenbereich rot oder gelb blühenden Mittagsblumen herrliche bunte Farbtupfer.
Bis in die Höhenlagen reichen dagegen fast ganzjährig die heimischen Kräutersorten, zu deren bekanntesten Oregano, Thymian und Rosmarin gehören.
Neben den Tsounati-Bäumen, die vor allem im Tal von Kandanos und bei Agia Marina wachsen und die die Früchte für hochwertigste Olivenöle liefern, prächtigen Olivenhainen und Wäldern mit Kiefern, Zypressen und Steineichen komplettieren Nutzpflanzen wie Zitrusfrüchte, Weine, und Feigen ebenso das Bild der Landschaft wie Walnüsse und Kiwis.

Chanias schönste Strände

Obwohl der Ostteil von Kreta die Mehrzahl der vom Pauschaltourismus besuchten Strände aufweist, braucht sich der im westlichen Bereich der Insel anzutreffende und mehr als 300 Kilometer lange Küstenbereich mit seinen herrlichen Sandstränden keineswegs zu verstecken.
Während die mit ihrer abgelegenen Lage meist nur von individuell reisenden Urlaubern aufgesuchten Küstenorte und deren Strände an dem schmalen Streifen im Süden der Provinz bisher nur wenig touristische Bedeutung erlangt haben, zählen einige der Strände im Norden und Westen von Chania zu den beliebtesten und meist besuchten auf der Insel.

Als herausragend und mit seiner Lage als einzigartig zu bezeichnend stellt sich der von kleinsten Muschelteilen rosarot gefärbte Strand von Elfoniosi an der Südwestspitze Kretas, südwestlich von Elos dar. Die etwa 1,5 Kilometer lange und 300 Meter breite kleine Insel Elafonisi ist über eine schmale Sandbank bei ruhigem Wetter zu Fuß zu erreichen und bietet an ihrer Südostküste mehrere idyllisch gelegene feinsandige Strandabschnitte zum Relaxen an, die sich vor kleineren, durch Gestein abgegrenzten Meeresbassins befinden. Außerdem bietet sich der der Insel gegenüberliegenden Strandabschnitt des Festlandes ebenfalls zum Sonnen und Baden an.

An der einzigen Zufahrt zur Insel Elafonisi liegt übrigens das auf einem Felsen am Meer stehende alte Kloster Chrysoskalitissa. Erreichbar über eine Treppe erhebt es sich auf einem Felsen am Meer und gestattet seinen Besuchern interessante Einblicke in das oft karge Leben von Mönchen und Nonnen.

Kristallklares Wasser, feinkörniger Sand und ein hübsches Strandrestaurant machen den
Aufenthalt am Strand von Fallasarna zu einem besonderen Erlebnis. Ob beim Schwimmen in dem hier an der Westküste Kretas im Sommer meist nur wenig bewegtem Wasser oder beim Ausblick vom Restaurant auf einen ein karibisches Flair verbreitenden Palmenhain und das Mittelmeer - hier scheint die Erholung vom Stress des Alltags garantiert.

Westlich der im Nordwesten Kretas liegenden Hauptstadt dieses Bezirks befindet sich mit dem Chania Beach ein Strandabschnitt, der neben Badegästen besonders auch bei Schnorchlern sehr beliebt ist. Im unmittelbaren Hinterland dieses Strandes bieten zahlreiche Restaurants und Tavernen bekömmliche einheimische Speisen und Getränke an.
In Richtung Westen schließen sich weitere touristisch erschlossene Strände an, die von meist kleineren aber gutklassigen Hotels gesäumt werden.
Östlich Chanias, an der Küste des wohl grünsten Gebietes von Kreta, sind vor der Ortschaft Armeni weitere schöne Strände zu finden, während der Ort selbst für seine bei Einwohnern und Urlaubern beliebten „Griechischen Abende" bekannt geworden ist.

Schließlich verdient der sowohl vom Land aus als auch per Boot auf dem Wasserweg erreichbare Strand an der Lagune von Balos eine besondere Erwähnung. Hier, am Kap Tigani der Halbinsel Gramvousa besteht die Gelegenheit, bei völliger Ruhe die herrliche Landschaft der Umgebung zu genießen und vom strahlend weißen Sandstrand in das flach abfallende Meer einzutauchen.
Einen reichlichen Kilometer vor der Bucht liegt die mit Ausflugsschiffen erreichbare Felseninsel Imeri Gramvousa, auf der die Überreste einer venezianischen Festungsanlage zu besichtigen sind.
Weitere traumhafte Buchten befinden sich entlang der Westküste Chanias, die sich mit ihrem kristallklaren Wasser und meist sehr einsamen Stränden zwischen der felsigen Küste fern der Touristenströme befinden.

Die Schluchten der Lefká Ori - der Weißen Berge

Mit Ausnahme eines schmalen Küstenstreifens im Süden und Westen Chanias und einer breiteren Ebene im Norden dieser Provinz sind rund 60 Prozent des Territoriums von einer bergigen Landschaft besetzt. In ihrem Zentrum befindet sich das Bergmassiv der Lefká Ori, der Weißen Berge, deren Gipfel bis in den Frühsommer hinein mit schneebedeckten weißen Hauben in einem schier unglaublichen Kontrast zu den nahezu tropischen Temperaturen der Ebene stehen.
Höchster Berg dieses Massivs ist der 2.453 Meter hoch aufragende Páchnes. Er ist von weiteren etwa 50 Gipfeln umgeben, die alle ebenfalls höher als 2.000 Meter sind. Sie umgeben eine Vielzahl imposant wirkender Schluchten und werden vom hier entlang führenden Europäischen Fernwanderweg E4 berührt.
Dieser Fernwanderweg führt auch durch die Imbros-Schlucht, wobei er auf etwa 8 Kilometer Länge rund 650 Höhenmeter überwindet. Die fast das ganze Jahr kein Wasser führende Schlucht ist relativ leicht begehbar, erfordert jedoch wegen des grobschotterigen Untergrundes recht festes Schuhwerk.

Unter all den Schluchten ragt jedoch die circa 17 Kilometer lange Samaria-Schlucht heraus, die zu dem längsten Schluchten Europas gehört. Sie verläuft im Westabschnitt der Weißen Berge und führt umgeben von bis zu 600 Meter hohen Felswänden von ihrer Ausgangshöhe in 1.200 Metern bis hinunter ans Libysche Meer.
Die völlig unbewohnte Schlucht ist als Nationalpark deklariert und zählt zu den größten touristischen Attraktionen Kretas.
Auf dem langen begehbaren Weg durch die Schlucht besteht keine Möglichkeit der Verpflegung; Trinkwasser kann nur aus einer der vielen Quellen entnommen werden. Bei der kostenpflichtigen Wanderung durch die Schlucht ist die Nutzung von Handys nicht möglich, sodass aus Sicherheitsgründen das Betreten und Verlassen der Samaria-Schlucht dokumentiert wird.

Eine weitere viel besuchte Schlucht verläuft durch die westlichen Ausläufer der Weißen Berge zwischen den Dörfern Agia Irini und Sougia. Sie wird als Agia Irini-Schlucht bezeichnet und stellt sich nicht ganz so spektakulär dar wie die Samaria-Schlucht. Trotzdem gehört sie zu den eindrucksvollsten der in den Weißen Bergen verlaufenden Schluchten.

Das zentrale Gebiet der Lefká Ori in einer Höhe von ungefähr 2.000 Meter bildet eine Art Hochwüste, in der es auf dem stark verwitterten kristallinen Gestein nur zu einer schwachen und überwiegend endemischen Vegetation kommt.
Unterhalb dieser unwirtlichen Region befindet sich mit der sogenannten Madares eine Kulturlandschaft, die in der Vergangenheit vor allem zur Weidewirtschaft genutzt wurde.
Unterhalb der bei etwa 1.600 Meter einsetzenden Baumgrenze befindet sich das größte zusammenhängende Waldgebiet Kretas.
Im Gebiet der Lefká Ori können mit etwas Glück auch die letzten Vertreter der wilden kretischen Kri-Kri-Ziegen entdeckt werden, die sich vorzugsweise im Schutzgebiet der Samaria-Schlucht aufhalten.

Eine architektonisch interessante Bezirkshauptstadt

Rund 100 Kilometer westlich der Inselhauptstadt Iraklio liegt an der Nordküste Kretas die knapp 60.000 Einwohner zählende Bezirkshauptstadt Chania. Bis 1971 selbst die Hauptstadt der Insel, sollte ihr Besuch zu jedem auf dieser griechischen Insel verbrachten Urlaubsprogramm gehören.
Ihre Hauptattraktionen besitzt sie mit einer gut erhaltenen Altstadt, dem alten venezianischen Hafen und einer schönen, von zahlreichen Hotels und den vielen, ein urtümliches Flair verbreitenden Fischrestaurants gesäumten Hafenpromenade.

Zu der aus mehreren kleinen Vierteln bestehenden Altstadt gehört das ein Architekturgemisch osmanischer und venezianischer Gebäude aufweisende Viertel Topanas, das sich westlich an den Hafen anschließt. Anschließend an die andere Seite des Hafens wartet das türkische Viertel Splantzi mit durchaus sehenswerten Kirchen auf, zu denen mit der Kathedrale der drei Märtyrer eine dreischiffige, im venezianischen Stil erbaute Basilika mit einem dreistöckigen Glockenturm gehört.
Eine besonders eigenwillige Erscheinung bietet dagegen die im neobyzantinischen Stil erbeute Kirche Agios Nikolaos, deren Fassade sowohl von einem Glockenturm als auch einem Minarett begenzt wird.
Vom alten Hafen aus, in dem das Gebäude der 1645 erbauten Hassan-Pascha-Moschee und der Leuchtturm die Aufmerksamkeit der Touristen auf sich ziehen, bietet sich auch die Möglichkeit, an einer Kutschfahrt durch die Straßen der Altstadt teilzunehmen.

Daneben sind in der Stadt mehrere Museen zu erkunden. Zu ihnen gehört das Archäologische Museum, das in einer um das Jahr 1610 erbauten katholischen Klosterkirche eingerichtet wurde. Das Nautische Museum beherbergt zahlreiche Schiffsmodelle sowie Exponate, die an die Schlacht um Kreta während des Zweiten Weltkriegs erinnern. Auch die Markthalle und der neu errichtete Hafen Souda, der als einer der größten Häfen der Ägäis gilt, sind einen Besuch wert.
Nur etwa fünf Kilometer außerhalb der Stadt verspricht das Wasserparadies Limunoupolis mit seinen verschiedenen Schwimmlandschaften und Wasserrutschen vor allem für Familien mit Kindern einen ausgelassenen Urlaubsspaß.

Ausflugsziele und Aktivitäten

Neben den bereits erwähnten touristischen Möglichkeiten, die der westlichste Bezirk Kretas zur Gestaltung einer erlebnisreichen Urlaubs bereit hält, bieten sich in der Region Chanias zahlreiche weitere Alternativen an.

Als Touristenzentrum mit zahlreichen Hotelanlagen sowie einer guten Infrastruktur mit verschiedenen Geschäften und Tavernen gilt das an der Nordküste gelegene Georgioupoli. Neben seinem lang gestreckten feinsandigen Strand, an dem auch verschiedene Aktivitäten für Wassersportler geboten werden, bietet sich ein Ausflug zum nahe gelegenen einzigen Süßwassersee Kretas an, der den Namen Kournas trägt. Bei einer Fahrt mit einem ausgeliehenen Tretboot können die hier lebenden Wasserschildkröten ebenso beobachtet werden wie die über dem Wasser kreisenden prächtigen Libellen.
Nahe am See ist außerdem eine Tropfsteinhöhle zu besichtigen.

Eine Tour mit dem Mietwagen und zu Fuß, die Freunde alter Klöster begeistern dürfte, kann auf der nordöstlich Chanias gelegenen Halbinsel Akrotiri unternommen werden.
Vorbei am Airport der Bezirkshauptstadt führt eine von Zypressen gesäumte Straße zum Kloster Agia Triada. Ein idyllischer Klosterhof mit einem Glockenturm, ein kleines Museum und die wunderschöne Klosterkuppelkirche bieten prächtige Fotomotive.
Wenige Kilometer weiter nördlich kann danach das in den Bergen versteckte Kloster Gouverneto besucht werden. Auch dieses, fast wie eine Festung wirkende Marienkloster wird wie das Agia Triada von Mönchen bewohnt und bewirtschaftet.
Von hier aus führt ein Wanderweg in Richtung Meer bergab zur romantisch gelegenen Ruine des bereits in frühen Mittelalter gegründeten Klosters Katholiko. Neben der in eine felsige Höhle hinein ragenden Klosterkirche ist eine aus behauenen Steinen erbaute 30 Meter lange Bogenbrücke zu bestaunen, die über die, das Kloster beherbergende Schlucht führt.

Bei weiteren Wanderungen sind sowohl die reichhaltige Pflanzenwelt Westkretas als auch die dazwischen befindlichen kleinen urigen Dörfer zu erkunden.
Von einem Gestüt bei Georgioupolis werden Ausritte per Pferd am Strand entlang oder durch die Landschaft dieser wunderbaren Urlaubsregion angeboten.

Bei einem Aufenthalt an der Küstenregion lässt sich der Urlaub durch die Teilnahme an einer der zahlreichen angebotenen Bootstouren noch abwechslungsreicher gestalten.
So bietet ein Ausflug mit der Fähre von Poleochora oder mit dem Ausflugsschiff von Chora Sfakion aus auf die kleine Insel Gavdos neben der Erkundung des südlichsten Punktes Europas die Chance, unterwegs Delphine zu beobachten.
Erlebnisreich besonders auch für Kinder ist eine Bootsfahrt von Plakias zur Prevelli-Schlucht, die mit ihren Palmenbewuchs und ihren Wasserläufen ein richtiges Abenteuer verspricht.
Weitere Bootstouren führen von Kastelli zur Lagune Balos oder vom Fischerdorf Kolimbari aus auf die nach Norden weisenden Felsenhalbinsel Gramvousa.

Karte von Kretas Bezirk Chania

 

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